Zierleiste
www.surfkult.de
 Manga__Anime     
 Fantasy     
 Software         
 Spiele                       
 Bücher    
 Tiere                  
 Gemischtes   
 Forum                   
 Chat         
 Webcam                  
 Surfkultprojekt     


Linux

In diesem Artikel will ich euch Linux näher bringen und mit möglichen Vorurteilen aufräumen.

Geschichte:

Wie ist Linux eigentlich entstanden, bzw. wer hat es ins Leben gerufen?

Das war Linus Torvalds. Dieser begann 1991 in Helsinki/Finnland mit der Entwicklung von Linux.

Anfänglich war es eine Terminal-Emulation, die Torvalds zum Zugriff auf die großen UNIX-Server der Universität benutzte. Er schrieb das Programm hardwarenah und unabhängig von einem Betriebssystem, weil er die Funktionen seines neuen PCs mit einem Prozessor des Typs 80386, dessen Nachfolger i386 (aktuell sind i586(Pentium) und i686) auch heute noch zum Standard zählen, optimal nutzen wollte.

Irgendwann, so Torvalds in seinem Buch Just for Fun (zusammen mit David Diamond, 2000), merkte er, dass es eigentlich ein Betriebssystem geworden war, was er geschrieben hatte. Am 25. August 1991 kündigte er in einem Usenet-Posting an die Gruppe comp.os.minix dieses System an.

Der Name Linux

Eigentlich sollte Linux nach dem Willen von Linus Torvalds Freax heißen, eine Wortschöpfung aus Freak (Verrückter, aber auch jemand, der sich für etwas begeistert), Free für Freie Software und dem oftmals üblichen x in Anspielung auf die Ähnlichkeit zu Unix.

Ganz am Anfang der Programmierung des Kernels hatte Torvalds etwa ein halbes Jahr lang die Dateien unter Freax abgelegt. Auch den Namen Linux hatte sich Torvalds bereits überlegt, er erschien ihm aber zu egoistisch. Um anderen Leuten die Möglichkeit zu geben, am Betriebssystem mitzuarbeiten oder Verbesserungsvorschläge zu machen, sollten die Dateien auf dem FTP-Server (ftp.funet.fi) der Helsinki University of Technology (HUT) abgelegt werden. Das war etwa im September 1991. Der damalige Verantwortliche für den Server hieß Ari Lemmke (Mitarbeiter am HUT). Lemmke war mit dem Namen Freax nicht einverstanden, er bevorzugte den Arbeitsnamen Linux. Ohne mit Torvalds darüber zu diskutieren, nannte er den Bereich am Server einfach Linux, was Torvalds schließlich akzeptierte, um große Diskussionen zu vermeiden und auch, wie Torvalds zugibt, weil Linux einfach der bessere Name war. So setzte sich der eigentlich gar nicht geplante Name Linux weltweit durch.

Linux wird Open Source

Linus gab Linux zuerst unter einer eigenen Lizenz heraus, entschied sich dann aber schließlich dafür, Linux unter GPL zu stellen. Ab 0.0.15 war Linux komplett frei. Dieser Schritt machte es erst möglich, Linux so schnell und effizient zu entwickeln, dass eine wachsende Gemeinschaft von Entwicklern ausgehend vom Ur-Kernel eine zu Microsoft Windows und anderen proprietären Betriebssystemen konkurrenzfähige, auf dem neuesten Stand der Technik befindliche Software schuf.

Das Maskottchen

1996 kündigte Torvalds ein Maskottchen für Linux an, es sollte ein Pinguin werden. Die Bedingungen, die an das Maskottchen gestellt wurden, finden sich unter anderem in Torvalds Biographie Just For Fun: „Aber Linus wollte keinen x-beliebigen Pinguin. Sein Pinguin sollte glücklich aussehen, so als hätte er grade ein Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt.“ (Lit.: Torvalds, S. 151) Larry Ewing erstellte daraufhin den ursprünglichen Entwurf des heute bekannten Maskottchens. Den Namen Tux schlug James Hughes als Ableitung von Torvalds Unix vor. Ein weiterer Grund für diese Konstruktion ist vermutlich auch, dass die Farben der Pinguine den Eindruck vermitteln, als würden sie einen Smoking tragen, was im Englischen tuxedo heißt.

Quelle: www.wikipedia.de


Kernel:

Der Kernel stellt die Basis des Betriebsystems dar. Er bietet z.b. Zugriff auf die Hardwarekomponenten, Verteilung der verfügbaren Ressourcen auf Anwendungen bzw. Prozesse und Grundlagen für Netzwerk-Kommunikation. Aufgrund dieser Eigenschaften, kann man ein Linux-Betriebsystem ganz ohne grafische Benutzeroberfläche im Textmodus steuern. Das spart natürlich enorm Rechenpower und wird meistens bei Servern oder ganz alten PC's verwendet. Außerdem ist der Kernel von der grafischen Benutzeroberfläche unabhängig, d.h. sollte diese mal abstürzen kann man des Betriebsystem immer noch über die Konsole steuern, bzw. die grafisches Benutzeroberfläche per Konsole wieder zu starten.


Windowmanager:

Das GUI (grafical user interface = grafische Benutzeroberfläche) bei Linux nennt man Windowmanager (= Fernstermanager). Da dieser vom Kernel unabhängige ist, hat man die Freiheit jeden Windowmanager zu benutzten den man möchte, d.h. man ist nicht wie bei Windows auf ein GUI beschränkt. Zu den am Häufigsten verwendeten zählen ganz klar KDE (K Desktop Envirement = K Desktopumgebung) und Gnome. Diese beiden kann man als Desktopumgebung bezeichnen, da sie eine Startleiste (ähnlich der von Windows) besitzten und grafische Werkzeige zur Systemkonfiguration bereitstellen. KDE geht mehr in die bunte Richtung, es gibt sehr viele Themes und Styles um das Aussehen zu verändern. Außerdem kann man in "fast" jedem Fenster etwas einstellen. Gnome kann man mehr mit einem klassischen Windows (ohne bunte Effekte) vergleichen. Das soll nicht heisen, dass man Gnome nicht auch stylisch aufpeppen kann! Diese Desktopumgebung bietet zwar weniger Einstellungsmöglichkeiten als KDE, ist dafür aber auch übersichtlicher. Kurzum sie bietet das, was man zur Systemkonfiguration braucht. Daneben gibt es noch einfacher gestrickte Windowmanager, die sich meisten beschränken sich auf eine Taskleiste und ein Menü. Für ältere Rechner sind sie optimal geeignet, da sie weniger Ressourcen verbrauchen, als eine richtige Desktopumgebung. Dafür müssen sie im Gegensatz zu ihren größeren Kollegen auf Annehmlichkeiten, wie z.b. grafische Tools zur Systemkonfiguration verzichten. Ein paar davon wären: Fluxbox, Openbox, Ice WM, E17 oder XFCE 4.

P.S. die schnellste Benutzeroberfläche erreicht man per STRG-ALT-F1, die Konsole ;)


Dateisystem:

Laufwerksbuchstaben wie unter Windows gibt es nicht. Alle Datenträger, die ein Dateisystem enthalten (CDs, Netzwerkfreigaben, USB-Sticks...) können einfach an einer beliebigen Stelle in den Verzeichnisbaum eingehängt (Englisch: gemountet) werden. Das Dateisystem beginnt mit dem Wurzelverzeichnis /. Hier die Verzeichnisstruktur:

/bin

Hier liegen die wichtigsten Kommandos zur Bedienung des Systems (z.B. chown, date, kill, ls, mkdir). Sie sind für alle Nutzer freigegeben.

/boot

Hier befinden sich die für den Bootvorgang nötigen Dateien (z.B. Kernel-Images, durch Lilo gesicherte Bootsektoren). Dieses Verzeichnis wird meist in einer eigenen Partition angelegt.

/dev

In diesem Verzeichnis liegen die Gerätedateien (Devices), mit denen die gesamte Hardware abgebildet wird (z.B. Festplatte, Soundkarte, Netzwerkanbindung)

/etc

Hier liegen die Konfigurationsdateien des Systems. Programme, die mehrere Konfigurationsdateien schreiben, legen dazu meist ein Unterverzeichnis in /etc an (z.B. /etc/httpd für die Konfigurationsdateien des Webservers).

/home

Hier befinden sich die Heimatverzeichnisse der einzelnen Benutzer des Systems (Ausnahme: der Superuser root). Diese Nutzerverzeichnisse tragen normalerweise den Namen des Nutzers - also z.B. /home/thomas für den Nutzer thomas - und sind üblicherweise für die jeweils übrigen Nutzer nicht zugänglich. In Netzwerken liegen diese Heimatverzeichnisse häufig auf einem Server.

/lib

Dieses Verzeichnis enthält Systembibliotheken, die von den Programmen in /bin und /sbin benötigt werden.

/lost+found

Der Mülleimer des Dateireparatur-Dienstes fsck (File System Check).

/mnt

In dieses Verzeichnis werden temporäre Partitionen gemountet - also z.B. die Floppy oder das CD-ROM-Laufwerk.

/opt

Hier wird optionale, nicht zum üblichen Funktionsumfang eines Unix-Systems gehörende Software abgelegt. Dies schwankt allerdings von Distribution zu Distribution - SuSE legt hier z.B. KDE ab, Redhat und Golinux nicht.

/proc

Nicht eigentlich Bestandteil des Dateisystems; hier blendet der Kernel Informationen über den Zustand des Systems ein. Jeder laufende Prozess ist durch ein Unterverzeichnis in /proc repräsentiert, dessen Name der PID des Prozesses entspricht.

/root

Heimatverzeichnis des Systemverwalters root.

/sbin

system binaries: für das Booten nötige Systemdateien; sie können nur mit Root-Rechten ausgeführt werden.

/tmp

Hier legen Programme ihre temporären Dateien ab. Da alle Nutzer in diesem Verzeichnis Schreibrechte besitzen, kann es auch für die kurzfristige Zwischenlagerung von Daten mißbraucht werden. Allerdings mit Betonung auf kurzfristig: meist werden die Daten in diesem Verzeichnis in bestimmten Zeitabständen automatisch gelöscht.

/usr

user system resources: die zweite Stufe der Linux-Dateihierarchie. Hier sollen im Unterschied zur ersten Stufe keine systemspezifischen Dateien liegen, und in dieser Hierarchiestufe soll auch nicht geschrieben werden.

/var

variable data - hier ist nun wieder schreiben erlaubt: Logfiles und Maildateien finden hier z.B. ihren Platz.

Quelle: www.pc-magazin.de


Berechtigungen:

Auch bei Linux gibt es 2 Arten von Benutzer. Der normale User ist in seinem handeln eingeschränkt. Er kann nichts am System ändern (also Programme installieren, Systemeinstellungen machen usw.) sondern darf nur vorinstallierte Programme benutzen. Falls er dennoch Änderungen am System vornehmen will, muss er das Root Passwort eingeben. Dieses wird bei der Installation vergeben. Und damit sind wir beim zweiten Benutzer. Der Root, der alles am System einstellen darf. Für ihn wird nur ein Account installiert. Falls jemand ohne Rootrechte am System etwas umstellen will, muss derjenige Benutzer, wie oben schon genannt das Root Passwort eingeben. Das hat 2 Vorteile:

1. kann man als normalen Benutzer nichts am System verändern, also auch niemand, der sich von außen einhäckt, daher auch die relativ hohe Sicherheit von Linux

2. wenn man Rootrechte braucht, muss man einfach nur das Passwort eingeben und schon kann man die gewünschten Einstellungen vornehmen. Nach 15 Minuten verfallen die Rootrechte automatisch, der Sicherheit wegen. Dann muss man das Passwort von neuem eingeben.


Software:

Das Softwaremanagement unter Linux ist das exakte Gegenteil von Windows. Statt wie bei Windows sich alle benötigten Programme von verschieden Webseiten herunterzuladen, gibt es bei Linux ein zentrales System, was die Pakete verwaltet. Denn unter Linux ist sämtliche Software z.B. Anwendungsprogramme, Bibliotheken, Treiber usw. in sog. Pakete "verpackt". Pakete sind komprimierte Archive, die neben der eigentlichen Software noch spezielle Abhängigkeits- und Versionsinformationen enthalten. So wird die Installation und Aktualisierung von Software erheblich vereinfacht. Man unterscheidet zwischen 2 Paketarten: .deb für Distributionen, die auf Debian basieren und .rpm (Erfinder war Red Hat) für die jeweilige Distribution (z.b. Fedora Core, Mandriva oder Suse).Für die Verwaltung von Paketen gibt es den sogenannten Paketmanager. Unter Gnome heißt dieser Synaptic unter KDE Ksynaptic (die Bezeichnungen können je nach Distribution variieren). Dieser bietet eine Übersicht über alle vorhandenen Packete und kann diese in Kategorien (defekt, installiert, nicht installiert usw,) anzeigen. Außerdem beinhaltet er eine Suchfunktion, falls man ein bestimmtes Paket sucht. Debian hat hier noch eine Besonderheit und zwar gibt es eine Paketlist, die Adressen beinhaltet von wo sich der Paketmanager seine Paketinformationen holt. Diese lässt sich nun beliebig erweitern und ermöglicht einem somit immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Apropos aktuell, unter Linux wird bei einer Aktualisierung nicht nur Sicherheitslücken gestopft, sondern auch alle auf dem Rechner installierte Software aktualisiert (sofern eine neuere Version vorhanden ist).


Distributionen:

Für Linux gibt es inzwischen eine Unmenge an Distributionen, für die verschiedensten Bereiche. Egal ob als Serverbetriebsystem, für zu Hause oder im Büro, es ist für jeden etwas dabei. Hier gibt es eine Übersicht über alle vorhandenen Distributionen. Auf jeden Fall sollte man sich die obersten Zehn anschauen. Für die jeweiligen Distributionen findet man eine Übersicht, mit allgemeinen Information und Links Webseiten und Berichten. Wem das zuviel Arbeit ist, der findet Hier ein Quiz (leider nur auf Englisch und Norwegisch), dass anhand von Fragen die Distributionen aussucht, die für einen in Frage kommen. Entweder muss man die Distribution installieren, oder man kann sich eine Live-CD runterladen, von der dann das ganze Betriebsystem startet.


Fazit:

Das soll jetzt kein Aufruf sein, sondern eine Empfehlung: testet Linux! Gerade wenn ihr wieder kurz davor seid euer Windows neuzuinstalliert, solltet ihr Linux eine Chance geben. Es ist inzwischen soweit, dass man es mit Windows vergleichen kann. Klar das man manchmal noch manuell nachhelfen muss, aber der Umgang mit der Konsole gehört bei Linux genauso dazu, wie die Abstürze bei Windows.


Software:
Tests
Updates
Artikel
 
Surfkult ist die Jugend-Internetplattform des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Der Inhalt wird von Jugendlichen selbst bestimmt und umgesetzt. Weitere Informationen in: "Surfkultprojekt".