Am Ende des Lichts
Prolog: Dämmerung der Saat
Dein Weib hat dich zerstückelt,
Doch heute wachst du auf.
Die Nacht, deine Saat.
Dein Leben, jetzt.
I Akt: Blüte der Nacht
Die Nacht lässt dich blühen,
In Farben der Endlosigkeit.
Doch nun darfst du leben,
Von endlosem Schweigen erfüllt.
II Akt: Leben?
Blutgetränkt und alleine liegst du immernoch da.
Warum so untröstlich?
Warum tanzt du nicht dein Leben?
Was entfacht sie, deine Liebe?
III Akt: Selbsttod, Ewigkeit
Da lebst du mal,
Und doch bleibst du tot.
Leise versteckst du dich,
Angst, unendlich, in Ewigkeit.
Wo sind deine Augen?
Da! Doch so finster.
Schwarz, wie die Nacht,
Deine ungeliebte Liebe.
IV Akt: Hoffnung, Liebe
Ein Lichtschimmer im Dunkel,
Ein Funke, der dich weckt.
Aus Düsternis erwacht,
Entflammst du direckt.
Wohl wirst du und schimmerst hell.
Doch plötzlich endez dein Tanz,
Dein gedankenloser Tanz vorm Morgengraun.
V Akt: Tot
Schreiend liegst du auf dem Boden,
Eine grelle Glassscherbe in deinem Leib.
Das Blut läuft und langsam verblasst du,
Doch mit dem Tot kommt nicht das Ende.
Ewig wirst du leiden.
VI Akt: Zeitlos
Einsamkeit, in Ewigkeit.
Entäuschung, mitten in deinem Herzen.
Da steckt sie, wie ein raues Messer,
Der letzte Rest deiner frischen Liebe.
Eine zeitlose Erinnerung, Schmerz,
Bald wird sie bleichen.
VII Akt: Gedanken, Zerstückelt
Jetzt kann ich dich seh'n,
Zerstückelt bist du am Erscheinen.
Dein Weib hat dich zerrissen,
In tausend Teile.
VIII Akt: Offene Augen
Wer bist DU?
Der du immer wieder auferstehen musst, um zu leben.
Leben ist panische Stille,
Liebe und Enttäuschung.
Tot ist gedankenloser Lärm.
Leben ist panische Stille,
Liebe und Enttäuschung.
Tot ist gedankenloser Lärm.
...
Alles wiederhohlt sich.
Auch heute wirst du wieder erwachen.
Zerstückelt am Boden liegen,
Und doch wieder anfangen zu atmen.
17/06/03|kain|
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